
Kurze Entstehungsgeschichte der “Aufstellungsarbeit”:
Die Aufstellungsarbeit hat sich aus dem klassischen „Familienaufstellen“ weiter entwickelt. In der Aufstellungsarbeit geht man davon aus, dass jeder Teil eines Systems ist. Mit Beginn des Lebens schon wird man in ein Familiensystem hineingeboren und geht damit eine tiefe archaische Bindung ein – in unbewusster Solidarität mit seinen Vorfahren. Man befindet sich immer in einem System: in Beziehungen, in Freundschaften, im Berufsleben…
Als Begründer dieser Therapieform gilt Bert Hellinger. Laut seinen Beobachtungen, wirken in diesen Familiensystemen Gesetzmäßigkeiten.
Wie entsteht eine “Verstrickung”?
Diese „Gesetzmäßigkeiten“ entwickeln sich unabhängig unseres Willens und es können ohne Beachtung und Wertschätzung bleibende und generationsübergreifende Störungen im System entstehen.
Oft identifizieren wir uns mit „Früherem“ wie z B:
- mit einem früh verstorbenen Familienmitglied
- mit jemandem , dessen Zugehörigkeit von der Familie nicht gewürdigt wurde
- mit jemanden, der ein schweres Schicksal zu tragen hatte
- wenn Früheren Unrecht geschehen ist
- sie etwas verschuldet haben
- oder auch mit früheren Partnern der Eltern
Dadurch entstehen sogenannte „systemische Verstrickungen“, die oft über mehrere Generationen wirken und verhindern, dass wir unseren “richtigen Platz” in der Familie finden.
Oft fällt es schwer, Zugang zu den Eltern, Geschwistern oder dem Partner zu finden. Häufig macht es Mühe, für die eigenen Kinder in der Vater- bzw. Mutterrolle präsent zu sein. Oft gibt es Familiengeheimnisse, die dazu führen, dass noch im Leben der Enkel- oder Urenkelgenerationen scheinbar unlösbare Probleme auftauchen. Diese familiensystemischen Verstrickungen sind oft die Ursache von
- nicht funktionierenden, lieblosen Partnerschaften
- schwierigen Kindern
- Krankheiten
- Versagen
Mit einer „Aufstellung“ bringt man das Unbewusste des Systems ans Licht.
Ziel der Aufstellungsarbeit
Ziel der Aufstellungsarbeit ist das Entwickeln eines Lösungsbildes, das allen Mitgliedern des Systems wieder den „passenden“ Platz zuweist. Dieses Lösungsbild gibt neue Kraft für das Auflösen von Krisen in Beziehungen, Familie, Beruf und Gesundheit.
Ablauf einer Sitzung
Zuerst wird das Anliegen besprochen, dann werden die Personen (z.B. Mutter, Vater, Chef) oder Elemente (z.B. Krankheit, Liebe, Erfolg) ausgesucht und im Raum entweder mit menschlichen Repräsentanten, mit Figuren auf einem Brett oder mit Patschen am Boden aufgestellt, wie es dem inneren Bild des Anliegens entspricht.
Aus den Empfindungen der aufgestellten Repräsentanten, werden systemische Verstrickungen sichtbar. Das „Problem“ wird so erkennbar gemacht und eine andere Sichtweise/Lösung wird möglich.
Es ist für den Aufstellenden meist überraschend, wie präzise die Gefühle der aufgestellten Elemente die Dynamik des Familiensystems widerspiegeln.
Man kann nicht nur das Bild der Familie sehen, sondern jedes Thema, also auch Symptome, Beziehungsthemen, Berufsthemen oder Probleme des Haustieres.
Ich verwende die Aufstellungsarbeit in Form von Brettaufstellungen, Patschenaufstellungen und Personenaufstellungen im Einzelsetting.